Ariane Kipp

Ariane Kipp befasst sich mit dem künstlerischen Upcycling von urbanen Fragmenten menschlichen Daseins.

In ihrer neuen Serie „Stadtgeflüster“, die 2023 im Berliner Atelier der Künstlerin entstanden ist, verarbeitet Kipp Plakate und andere zweidimensionale Fundstücke aus Papier zu polychromen Plastiken und Wandarbeiten. Das Material der Objekte beschafft sich die Künstlerin in den Kiezen der Metropole Berlin.

Sie erforscht die Umgebung und geht auf Spurensuche nach schriftlichen Zeugnissen der heutigen Gesellschaft. Die im öffentlichen Raum gefundenen Plakate und Papierreste werden im künstlerischen Prozess zunächst sortiert. Anschließend schafft die Künstlerin aus dem Fundmaterial Assemblagen in diversen Formen, die eine besondere Leichtigkeit und Farbenpracht haben.

Die Plastiken von Ariane Kipp erinnern formal an Arbeiten der 1960er Jahre des amerikanischen Künstlers John Chamberlain ( 1927 2011), der Objekte aus gepresstem Autoschrott faltete.

Für die Betrachter entfalten Kipps Objekte eine völlig andere Bedeutung. Man erkennt Schriftarten, Slogans und Logos in verschiedenen Formen, Größen und Farben, deren fragmentierter Zustand ein Verständnis der ursprünglichen Information der Plakate nicht mehr zulässt. Die Betrachter gehen selbst auf Spurensuche im Dschungel der gewundenen schriftlichen Versatzstücke. Die Plastiken funktionieren dabei wie archäologische Funde, die von unserer Gesellschaft erzählen. Ihre Buchstabenscherben dokumentieren unser heutiges Umfeld im urbanen Raum auf künstlerische Weise. Die zweidimensionalen Plakatschnipsel werden zu dreidimensionalen Plastiken mit gesellschaftlicher Aussage. Indem die Künstlerin die Plakate zu Objekten umformt, konserviert sie das alltägliche Material.