Bild "Nu assis dans un fauteuil, une jambe repliée" (1922)

Bild "Nu assis dans un fauteuil, une jambe repliée" (1922)
Kurzinfo
Limitiert, 50 Exemplare | nummeriert | signiert | Lithografie auf Simili Japan | gerahmt | Format 79 x 59 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Nu assis dans un fauteuil, une jambe repliée" (1922)
Auf einem Sessel sitzender Akt, ein Bein angewinkelt - der Titel der Lithografie von Henri Matisse aus dem Jahr 1922 ist deskriptiv und anonym gehalten. Eine Aktdarstellung hat die Funktion, sowohl die physiologische Erscheinung als auch die Individualität einer Person oder eine ganz bestimmte Atmosphäre festzuhalten. An diesem Akt fällt auf, dass die rein physische Erscheinung der Porträtierten ohne größere Details ausgeführt ist. Die Person, die dem Künstler Modell saß, wird durch dessen Darstellungsweise zu einer wenig differenzierten Bildfigur.
Kurz vor seinem Tod schreibt Matisse: "Trotzdem glaube ich, dass der wesentliche Ausdruck eines Werks fast ganz davon abhängt, dass sich das Gefühl des Künstlers ins Werk projiziert; nach Maßgabe seiner Beziehung zum Modell und nicht nach dessen organisch genauer Wiedergabe." Trotz Verzicht auf Details vermag Matisse es, eine besondere Situation und Stimmung ins Werk zu setzen. Erkennbar ist, dass die Person ihr Gesicht abstützt und die Augen leicht geschlossen hat, während sie ihren Körper noch in der Anspannung des Modellsitzens hält. Die Realität des Modellsitzens, die in Zeiten der Fotografie obsolet schien, wird zum Bildanlass und die Beziehung des Künstlers zum Modell ohne konventionelle Zwänge erfasst.
Lithografie, 1922. Auflage: 50 Exemplare + 10 A.P.-Exemplare auf Simili Japan, nummeriert und signiert. Werkverzeichnis Duthuit 420. Motivgröße 38,8 x 24,8 cm. Blattformat 43,9 x 28 cm. Format im Rahmen 79 x 59 cm wie Abbildung.
Hersteller: ARTES Kunsthandelsgesellschaft mbH, Bödekerstraße 13, 30161 Hannover, Deutschland E-Mail: info@kunsthaus-artes.de

Über Henri Matisse
1869-1954
Der Mitbegründer des Fauvismus gilt heute als einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts.
Silvester 1869 in Le Cateau-Cambrésis geboren, erkannte er erst spät sein künstlerisches Talent. Nach seinem Jurastudium fand Matisse eine Anstellung in einer Anwaltskanzlei. Erst durch eine Blinddarmoperation, die ihn zwang das Bett zu hüten, bekam er Zugang zur Malerei, da seine Mutter ihm zum Zeitvertreib einen Malkasten schenkte. So wandte er sich von der Juristerei ab, und begann in Gustave Moreaus freier Malklasse zu studieren.
Anfänglich orientierte er sich an den Impressionisten und beschäftigte sich mit Cézanne. Über den Pointillismus, den er durch Paul Signac kennen lernte, gelangte er schließlich zu einem flächigeren Pinselduktus und kräftigen Farben. Die folgenreiche Skandalausstellung von 1905 im Salon d’Automne in Paris, die Matisse zusammen mit Derain, Vlaminck u.a. bestritt, brachte diesen "wilden Tieren“ den Namen "Fauves" ein.
In der Folge verzichtete Matisse zunehmend auf Raumillusion und konzentrierte sich besonders auf die Primärfarben und Schwarz. Ornamentale Muster reflektieren seine Erfahrungen mit islamischer Kunst, die er auf seinen Marokkoreisen 1911/12 sammeln konnte.
Bewegung und Musik sind die Themen die ihn immer wieder faszinierten. So gehört das Gemälde "Der Tanz“ von 1909/10 sowie das gleichnamige Wandbild von 1930-33 zu seinen bedeutendsten Hauptwerken.
In den 30er Jahren fand Matisse zu seinen "papiers découpés“, eine Art Scherenschnitt, die seine späteren Arbeiten als Bühnen- und Kostümbildner vorbereiteten.
Noch vor seinem Tod am 3.11.1954 konnte er sein Spätwerk, die Ausgestaltung der Kapelle Notre Dame du Rosaire in Vence, beenden.
Bereich der Grafik, der die künstlerischen Darstellungen umfasst, die durch verschiedene Drucktechniken vervielfältigt werden.
Druckgrafische Techniken sind u.a. Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Lithografie, Serigrafie.