A. R. Penck

1939-2017

A. R. Penck zählte zu den renommiertesten Künstlern der Gegenwart. Seine Bilder befinden sich in den bedeutenden Sammlungen des Museum of Modern Art in New York, des Stedelijk Museum in Amsterdam und der Hamburger Kunsthalle.

Er war Schlagzeuger in einer Jazzband, schrieb und machte Filme. Aber man kennt ihn eigentlich durch seine "Elementarzeichen-Figuren", die immer auch an Höhlenzeichnungen erinnern.

Die Welt seiner Bilder ist bevölkert von tierischen Protagonisten und mythische Fabelwesen, die sich formal zwischen Figuration und Abstraktion bewegen. Aus minimalistischen Formen und Strichmännchen entstanden immer wieder Kompositionen einprägsamer Durchsichtigkeit, die durch vorzeitliche Höhlenmalerei und Graffiti-Kunst geprägt sind.

Der Kunsthistoriker Jürgen Schweinebraden sagt über A. R. Penck: "Die Welt seiner Bilder ist bevölkert durch magische Elemente, tierische Symbole, mythische Fabelwesen mit beschwörenden Gesten. Rationalismus und Irrationalismus zeigen in faszinierender Variation, oft genug allegorisch verschlüsselt, Macht und Ohnmacht des Menschen in der von ihm selbst geschaffenen Welt."

Einen zentralen Stellenwert im Werk des Künstlers nimmt die nur selten in Ausstellungen gezeigte Druckgrafik ein. In seinem umfangreichen druckgrafischen Werk formulierte, überprüfte und variierte Penck Bildvorstellungen, die er zuvor in Gemälden entwickelte.

Penck wurde am 5.10.1939 in Dresden als Ralf Winkler geboren. Seine künstlerische Tätigkeit in der DDR, die er erst 1980 endgültig verließ, veranlasste ihn immer wieder dazu sich Pseudonyme zuzulegen: 1973 Mike Hammer; 1974-76 TM; 1976 Y.

Nach Mal- und Zeichenunterricht 1953-56 in Dresden bewarb er sich erfolglos an den Kunsthochschulen. Mit Abendkursen an der Dresdener Hochschule und Gelegenheitsarbeiten schlug er sich dann durch. Seine ersten realistischen Bilder sind noch stark von dem Stil Rembrandt und des frühen Picassos geprägt, denn erst 1961 wandte er sich von der realistischen Malweise ab. Es entstanden die sogenannten Systembilder. Chiffren reduzierter Menschendarstellungen, die die grundlegenden zwischenmenschlichen Beziehungen darstellen sollen.

Es schloss sich eine Zeit der Auseinandersetzung mit Kybernetik und Informationstheorie an. Als Weiterführung entstand das Konzept "Standart" von 1968 bis 1974. Erste Filzplastiken entstanden im Anschluss, denen expressive Holzskulpturen folgten.

Seine Freundschaft mit Jörg Immendorff schlägt sich in einer intensiven Zusammenarbeit ab 1976 nieder. Im Jahr darauf begann Penck mit seinen ersten Radierungen. Siebdruckmappen und selbstgestaltete Bücher entstanden. Die Übersiedlung 1980 nach Köln initiierte die Serie "Standart-West". 1983 zog A.R. Penck nach London. 1985 erhielt er den Kunstpreis Aachen. 1988 wurde er als Professor für Malerei an die Kunstakademie Düsseldorf berufen. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2003 lebte und arbeitete der Künstler in Dublin, Irland. Im Jahr 2017 verstarb A.R. Penck.

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