Bild "Wolken über'm Meer" (1924) (Unikat)

Bild "Wolken über'm Meer" (1924) (Unikat)
Kurzinfo
Unikat | bezeichnet | datiert | Bleistift auf Papier | gerahmt | Format 31 x 39 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Wolken über'm Meer" (1924) (Unikat)
Von 1924 bis zum Jahr seiner Emigration aus Deutschland verbringt das Bauhaus-Mitglied Lyonel Feininger jeden Sommer im Pommerschen Fischerdorf Deep. "Das Meer ist schön und so verlassen und einsam, wie ich noch nie eins sah!" schreibt er von dort im ersten Jahr an seine Frau Julia. Es entstehende andächtige, ja romantische Arbeiten, die stark an die Werke des großen deutschen Künstlers Caspar David Friedrich erinnern.
Auch die vorliegende Zeichnung ist eine schöne Variation des berühmten romantischen Motivs: Einsam stehen zwei Spaziergänger am Strand, ganz in die Betrachtung der imposanten Wolkenformation am Himmel versunken. Als Gedächtnisstütze notiert Feininger Farbstellungen in seine Skizze, um diese bei späteren Ausarbeitungen in Öl wieder aufzugreifen.
Bleistift auf Papier, 1924. Bezeichnet und datiert. Das Werk ist im Feininger Archiv - The Lyonel Feininger Project LLC, New York unter der Nr. 1892-02-14-24 registriert. Motivgröße/Blattformat 13,8 x 22 cm. Format im Rahmen 31 x 39 cm wie Abbildung.
Hersteller: ARTES Kunsthandelsgesellschaft mbH, Bödekerstraße 13, 30161 Hannover, Deutschland E-Mail: info@kunsthaus-artes.de

Über Lyonel Feininger
1871-1956
Lyonel Feininger ist bekannt für seine vom Kubismus und von der Kunst Robert Delaunays angeregten Straßen-, Stadt- und Schiffsdarstellungen, die sich aus prismatisch gebrochenen Formen zusammensetzen.
Der Maler und Grafiker wurde 1871 in New York als Sohn deutscher Musiker geboren. Mit 16 Jahren kam er anlässlich einer Konzertreise seiner Eltern erstmals nach Deutschland und blieb dort, um an der Hamburger Kunstgewerbeschule und später an der Königlichen Akademie in Berlin zu studieren. Nach einem Studienaufenthalt in Paris lebte und arbeitete er viele Jahre in Deutschland, wo er der Künstlergruppe "Blauer Reiter" nahestand und seit 1919 als Meister für die grafischen Werkstätten das "Bauhaus" in Weimar, Dessau und Berlin prägte.
Feininger hat, neben Schlemmer, das Ordnungsideal des Bauhauses am deutlichsten verwirklicht. Für ihn ist der Ausgangspunkt nicht die menschliche Figur, sondern die Architektur, der strenge geometrische Aufbau der Formen, den er an den Kirchen der Gotik beobachten konnte. Seine Studien der Architektur deutscher Kleinstädte begründeten seinen lichtdurchfluteten, prismenartigen Stil, der Vorbild für viele werden sollte.
Zuerst widmete sich Feininger deutschen Stadtansichten und Kirchen. In der Zeit des Nationalsozialismus galten Feiningers Werke offiziell als "entartet", was ihn 1937 veranlasste, nach New York zurückzukehren. Hier entstanden seine berühmten Impressionen der Architektur Manhattans und New Yorks.
Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.